Das Ende von Sarawak.

Schon lange bin ich in den entlegensten Dörfern dieser Welt unterwegs, aber selten habe ich soviel Anstrengungen auf mich genommen, wie um in diees Dorf zu kommen. Die Einwohner selbst bezeichnen dieses Dorf selbst als “letztes Dorf in Sarawak”. Am Balui gelegen, ist das Dorf die erste Siedlung des später mächtigen Rajang Rivers – der größte Fluss Malaysias. Die Einwohner sind herzliche Orang Ulu und zählen sich selbst zu den Kenyah und Penan, wobei der größte Teil des Dorfes aus Mitgliedern der einst nomadischen Penan besteht. Einen Straßenanschluss hat Long Unai erst seit 1992, vorher dauerte es 8 Wochen um per Boot in die nächste größere Stadt Belaga zu kommen.

Die Anreise nach Kapit gestaltet sich wie immer unspektakulär; neben 4WD kann man auch mit Bus und Boot dorthin kommen.

 

 

In Kapit angekommen, ging es auch direkt weiter, um flussaufwärts den Baleh River zu überqueren.

 

 

Auf meiner Reise nach Long Unai musste ich einen Umweg in Kauf nehmen. Das erste Ziel sollte also Long Busang heißen. Auch in diesem Dorf war ich schon öfters und kenne viele Dorfbewohner, also stellte ich mich auf ein herzliches Wiedersehen mit alten Bekannten ein. Jedoch hatte ich vor dem Wiedersehen eine Fahrt von neun Stunden im 4WD auf der Ladefläche zu ertragen. Auf meine Frage, wieviel Leute denn noch außer mir, im selben Fahrzeug mitfahren würden, wurde mir gesagt “siebzehn” – ich konnte kaum fassen, dass soviele Leute in einem Auto nebst Ladefläche Platz haben wuerden, und das ganze dann noch neun Stunden. Aber es war alles kein Problem und ein Riesenspaß, soviele neue Leute kennenzulernen.

 


Angekommen in Long Busang, feierten wir und gingen spät in der Nacht schlafen.

 

 

Am nächsten Morgen ging es dann nun endlich nach Long Unai, weitere sechs Stunden 4WD-Fahrt auf der Ladefläche standen mir bevor. Diesmal konnte ich mich aber an einem Benzinfass festhalten. Nach etwa vier Stunden Fahrt war dann Platz in der Passagierkabine, und ich hatte eine bequeme Weiterreise bis zu einer Kreuzung. Hier verließ ich das Fahrzeug und wartete auf einen neuen Fahrer, der schon einige Wochen zuvor über meine Anreise informiert worden war.

 

 

Nach etwa zwei Stunden Wartezeit ging es dann weiter nach Long Unai.

 

 

Hier einige Impressionen aus diesem malerischen Dorf.

 

 

Der Grund meiner langen Reise gründet natürlich darin, dass ich die dortigen Wälder nach neuen Tierarten durchsuche. Aus Artenschutzgründen werde ich hier in diesem Artikel keine Detailaufnahmen von Tieren und Pflanzen zeigen. Da ich für diese Reise fast 60kg Gepäck dabei hatte, entschied ich mich dazu, einige Dorfbewohner um Hilfe zu fragen – die halfen mir auch, ohne mit der Wimper zu zucken, meine gesamte Ausrüstung tief in den Primärwald hineinzutragen.

 

• Wo alle Straßen enden, hört unser Weg nicht auf • Là où toutes les routes se terminent, notre chemin ne s'arrête pas. • Where all roads end, our path does not end •